Aerial-Panorama-Workflow mit der Drohne

360°-Panoramen aus luftigen Höhen sind beeindruckend und einzigartig. Aussichten aus über 100 Metern Höhe sind einfach faszinierend.

Die hier gezeigten Aerial-Panorama-Touren wurden / werden mit folgenden Drohnen erstellt:

  • DJI Mavic 3
  • DJI Mini 3 Pro
  • DJI Mini 2
  • (Yuneec Q500 Typhoon G – mit GoPro Hero)

Zurzeit starten die beiden DJI Modelle Mavic 3 und Mini 3 Pro.
(Die Mini 2 wurde im Frühjahr 2012 ausgemustert und durch die Mini 3 Pro ersetzt, die Yuneec Q500 hatte von Ende 2016 bis 2019 ihre Flugzeiten.)

Mit welchem Aufwand werden derartige Aerial-Panorama-Touren erstellt? 

Nicht alle, aber sehr viele Aufnahmen wurden in Höhen zwischen 100 Metern  und 120 Metern gemacht. In Deutschland und der EU sind 120 Meter über Grund die maximal erlaubte Flughöhe für Drohnen.
Bei den DJI-Drohnenmodellen Mavic 3 und Mini 3 Pro (auch Mini 2) gibt es in der Fly-App einen sehr praktischen Aufnahme-Modus zur Erstellung von sphärischen Panoramen. Dieser Panorama-Modus erstellt automatisch 25 Einzelbilder (bei der Mavic 3) und 36 Einzelbilder (bei der Mini 3 Pro), welche innerhalb der Fly-App zu einem sphärischen Panorama zusammengestellt werden. Allerdings verzichte ich auf diesen Automatik-Modus grundsätzlich. Ich verwende externe Programme, um die Einzelbilder zu einem 360°-Panorama zusammen zu fügen.

Im Folgenden erkläre ich den Prozess, wie ich 360°-Panoramen und -Touren aus der Luft mit Drohnen erstelle.

  1. Alle Einzelbilder werden im RAW-Format aufgenommen und gespeichert
  2. Bilder des Zenits (Himmel) werden separat aufgenommen
    • entweder vom Boden
    • oder mit einer aufgesetzten GoPro 
    • bei strukturlosem (wolkenlosem blauen) Himmel kann der Zenit im Stitching-Programm PTGui automatisch eingesetzt werden. 
    • ab der Firmware-Version V01.01.0300 vom 17.08.2022 ist die DJI Mini 3 Pro in Lage, den Himmel fast vollständig aufzunehmen. Somit ist das Wolkenbild im Zenit des Panoramas eine homogene Einheit. 
  1. Die RAW-Dateien werden in Lightroom bzw. in einem RAW-Konverter entwickelt und als neue TIFF-Datei oder JPEG-Datei gespeichert
  2. Die TIFF- oder JPEG-Bilder werden mit dem Stitching-Programm PTGui zu einem 360°-Panorama (Sphäre) zusammengesetzt und als TIFF-Datei zwischengespeichert
  3. Nach Optimierungs- und Retuschearbeiten in Photoshop wird das sphärische Panorama final abgelegt
  4. Zur virtuellen Betrachtung werden die sphärischen Bilder in einer Panorama-Software aufbereitet. Mit den folgenden Programmen habe ich in den letzten Jahren Erfahrungen gemacht. Sie kommen nach wie vor alle zur Anwendung:
    • PanoTour (Kolor)
      Dieses Programm war lange Zeit mein Favorit – bis Ende 2018. Leider hat die Fa. Kolor damals die Entwicklung und den Support der Software eingestellt. Echt schade!
    • 3DVista
      Diese Software habe ich nach PanoTour ausprobiert. Es hat ganz nette Features, die keine andere Software mitbringt (Live-Panorama und adaptives HDR-Panorama). Dennoch ist es nicht meine erste Wahl.
    • Pano2VR
      Dieser Panorama-Converter wird zu Recht als Schweizer Taschenmesser bezeichnet. Er bietet unglaublich viele Möglichkeiten, weshalb die Bedienung nicht trivial ist, aber mit der Zeit kommt man damit zu Recht und wird mit tollen Ergebnissen belohnt.
  1. Die TIFF-Sphären werden in das Programm Pano2VR (auch 3DVista oder PanoTour) geladen und miteinander verknüpft (Hotspots). Die Verortung der Aufnahmen erfolgt durch die Geopositionierung der Drohne von selbst. Lediglich die Bestimmung der Nordrichtung muss noch bei allen Panoramen durchgeführt werden.
    Ich habe mir für Pano2VR mal ein Template zusammengestellt, das alle mir wichtigen Informationen in einer Panorama-Tour anzeigt:
    • Logo (www.aktiv-panorama.de) – oben links
    • Kompass mit dem die 4 Himmelsrichtungen angesteuert werden können – oben rechts
    • ein- und ausblendbarer Vorschaubalken aller Panoramen in der Tour – oben Mitte
    • über diesem Vorschaubalken: Anzeige des Titels des Panoramas
    • ein- und ausblendbare Google-Karte mit interaktiven Aufnahmepunkten – Mitte des Bildschirms
    • Button zum vorigen oder nächsten Panorama – Mitte links und rechts 
    • ein und ausblendbare Anzeige- und Steuerelemente für die Navigation des aktiven Panoramas – unten Mitte
    • interaktive Hotspots zu weiteren Air-Panoramen mit Entfernungsangabe
  1. Nach der Konvertierung der Sphären zur virtuellen Panorama-Tour müssen die Daten letztendlich auf einen Server hochgeladen werden.
    Die Aerial-Panoramen können nun in einer zusammengehörenden Tour im Internet angeschaut werden.